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Meine erste Skitour - Was brauche ich dazu?

Meine erste Skitour im Allgäu - Tipps vom Fachmann über die Auswahl der richtigen Tourenski, Stöcke, Felle...

Tipps vom Profi werden gebraucht

Wie wunderbar! Nachdem es Frau Holle richtig gut gemeint hat und ordentlich ihre Kissen über Pfronten ausgeschüttelt hat, wäre heute der perfekte Tag für meinen lang gehegten Traum: Eine Skitour gehen! Noch aber fehlt mir die richtige Ausrüstung. Was brauche ich eigentlich dafür? Kann ich die Tourenski von meiner sportlichen Freundin leihen und einfach meine geöffneten Alpinskischuhe drauf packen?

„Gehen tut viel", meint Christof Trenkle, Pfrontner Urgestein und Fachmann rund um's Tourengehen, „aber es geht auch besser." Er ist selbst begeisterter Tourengänger, weil mitten in der Natur den Winter besonders intensiv spürt. Außerdem schätzt er das Tourengehen als Konditionstraining. 

Welcher Typ bist Du? 

Diese Frage solltet Ihr Euch zuerst stellen: aufstiegs- oder abstiegsorientiert? Denn danach wird die Ausrüstung ausgewählt. Auch Körpergewicht, Fahrkönnen und allgemeine Fitness spielen natürlich eine Rolle. 
 

Ein vielfältiger Sport

Das Angebot ist auf jeden Fall sehr breit gefächert. „Skitourengehen ist immer ein Kompromiss zwischen Auf- und Abstieg", erklärt Christof Trenkle, „da muss man schauen, dass man beides gut abdecken kann."

Der fitte Bergfex: Wenn Ihr für Eure Tourenkarriere lange und auch später anspruchsvolle Aufstiege plant und Euch die Abfahrt nicht wichtig ist, Ihr also aufstiegsorientiert seid, dann sollte die gesamte Ausrüstung so leicht und flexibel wie möglich sein. Beim Aufstieg hat man damit richtig viel Spaß und spart Kraft, allerdings ist die Abfahrt nicht so stabil. 

Der Tiefschneejäger: Wenn Ihr gerne eine Tour gehen wollt, um später die coolste und anspruchsvolle Tiefschneeabfahrt zu erwischen, dann seid Ihr der abfahrtsorientierte Typ. Deshalb sollten Eure Ski - ähnlich wie beim Freeriden - breit, lang und schwer sein, ebenso Schuhe und Bindung etwas aushalten können. Achtung: Bei der Abfahrt unbedingt die Schon- und Schutzgebiete der heimischen Tierwelt beachten!

Aber was brauche ich denn nun alles?
 

1. Tourenski

An den Ski sieht man den Unterschied sehr deutlich: Unten der extrem leichte Race-Ski, um möglichst schnell zu sein, dann für flottes Tourengehen der Speed-Ski. Ganz oben der Freeride, der viel breiter und auch deutlich schwerer und damit besonders für Abfahrtsorientierte geeignet ist. Der Allrounder liegt zwischen den Extremen und ist vor allem für Einsteiger interessant.  
 

2. Tourenschuhe

Hier erkennt Ihr den Unterscheid ebenfalls sehr deutlich: Links die robuste, auf Fahrperfomance ausgerichtete Variante für die Abfahrt, rechts das weiche, flexible Leichtgewicht für die Aufsteiger. Generell sind Tourenschuhe im Vergleich zu Alpinschuhen im Schaft sehr beweglich und leichter, außerdem kann zwischen "walk" and "go" umgeschaltet werden. „Der Schuh ist wirklich zentral, denn der ist es, der richtig weh tun kann. Und eine Blase hat man halt zwei Wochen", meint der Fachmann.
 

3. Bindung

Auch bei der Bindung setzt sich das Prinzip Abfahrt-Aufstieg fort. Links die fahrorientierte, stabilere Bindung, die eine gute Kraftübertragung auf den Ski bringt, links die deutlich reduzierte, leichte Variante. Auf jeden Fall sind Bindungen mit Stopper sinnvoll (außer bei Race), denn Fangriemen sind weniger komfortabel und vor allem kann es bei einem Sturz zu Verletzungen kommen, weil die Ski dadurch sehr nah am Körper sind.
 

4. Stöcke

Generell gilt: Die Fixlänge der Stöcke ist nicht so wichtig wie beim Alpinfahren, dafür die Tellergröße. Im Tiefschnee kann man sich mit einem großen Teller besser abstützen. Wer entlang der Pisten hoch geht, hat mit einem kleinen Teller den größeren Trainingseffekt. 
 

5. Felle

Die sind tatsächlich Geschmackssache: Mit Mohair gleiten sie besser, dafür ist ein Mohair-Synthetik-Gemisch langlebiger.

6. Helm

...der gehört wie beim Alpinskifahren bei der Abfahrt unbedingt dazu. 

Das war's mit der Hardware. Doch es gibt noch wichtige Dinge, die Ihr unbedingt bei Eurem Skitour-Abenteuer dabei haben solltet.
 

7. Notfall-Ausrüstung

Diese sechs Dinge sind bei Touren im freien Gelände unabdingbar: Lawinenverschütteten-Suchgerät, Lawinenschaufel mit ausziehbarem Stil aus Metall, Lawinensonde, Erste Hilfe-Set, Handy und ein Biwaksack. 
Dazu gehört auch: Vor dem Losgehen Wetterbericht und  Lawinenlagebericht checken und vor Ort die Absperrungen beachten. „Und auf jeden Fall einen Lawinenkurs besuchen", meint Christof Trenkle, der seit über 35 Jahren bei der Bergwacht Pfronten ist und viel Erfahrung hat, „denn das Gerät allein findet keinen Verschütteten, man muss auch damit umgehen können."
 

8. Zwiebellook

Drei Schichten mit wintertauglicher Sportbekleidung macht die Skitouren-Ausrüstung perfekt.

  • 1. Schicht: Sportunterwäsche  - aus Wolle oder Synthetik 
  • 2. Schicht: Sportkleidung mit Wärmeschutz
  • 3. Schicht: Winddichte, wasserfeste und isolierende Jacke/Hose. 

Plus: ein Wechselshirt nach dem Aufstieg. 
 

Klug einkleiden ist die Devise

 „Die meisten laufen viel, viel zu warm los. Ein guter Weg ist, sich zu überwinden, beim Losgehen wenig an zu haben. Wenn es einem nach zehn Minuten noch friert, kann man eine Jacke drüber ziehen."
 

9. Spaß

So, jetzt ist alles beisammen! Christof Trenkle (www.schuh-sport-trenkle.de) schaut in die verschneite Allgäuer Bergwelt und gibt noch seine persönliche Lieblingsstrecke in Pfronten preis: "Ich gehe gerne über das Achtal zur Ostlerhütte rauf - erst den Forstweg, dann über die Jägerhütte weiter. Hier muss ich nicht an der Piste entlang, sondern bin ganz im freien Gelände. Außerdem hat man als Ziel eine Hütte auf dem Gipfel", meint er lächelnd. Das ist auf jeden Fall ein guter Grund für eine Skitour!
 


Fotos & Text: Ingrid Rösner

Autorentipp

Die Skitour auf den Schönkahler ist eine der einfachsten und beliebtesten Skitouren in den Allgäuer Alpen. Das eher flache Gelände eignet sich aber auch hervorragend zum Begehen mit Schneeschuhen. Zudem ist die Tour vom DAV als naturverträglich zertifiziert.

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